Frauen ist die weibliche Kraft oft weniger vertraut als die männliche:

Wie kann das sein? Es ist kein Thema, das sich ratzfatz erklären lässt. Um es zu verstehen, müssen wir einen Blick auf die Dynamik der männerzentrierten Gesellschaft werfen.

Die gängige Definition von Kraft orientiert sich an patriarchalen Werten. So kommen wir als Frauen nicht weiter, denn die weibliche Kraft ist etwas anderes, als wir normalerweise mit Kraft verbinden.

Zum besseren Verständnis schauen wir uns das Yin-Yang-Symbol an. Es hilft, die unterschiedlichen Kräfte besser zu verstehen. Am Ende des Artikels findest du konkrete Tipps und eine feminine Embodiment-Übung, die dir dabei helfen, deine weibliche Kraft zu spüren.

Und als Erstes nehme ich dich mit auf eine Reise in meine persönliche Vergangenheit mit. Wir treffen früheres Ich – zu einer Zeit, in der ich noch keine Ahnung hatte, dass es einen Unterschied zwischen weiblicher und männlicher Kraft gibt.

Bis Anfang 30 war mein Leben geprägt davon, ständig über meine eigenen Grenzen zu gehen. Ich war hart zu mir und auch zu anderen. Selbstfürsorge war ein Fremdwort für mich. Mein Selbstverständnis war von Glaubenssätzen geprägt, die mir sagten, ich müsse alles alleine schaffen.

Um Hilfe zu bitten, kam mir nicht in den Sinn, weil ich wollte um keinen Preis Schwäche zeigen. Das Tragische daran war, dass ich Sanftmut für eine Schwäche hielt. Vielleicht kannst du dir vorstellen, wie viel Energie mich das gekostet hat?

Die Abspaltung von der weiblichen Kraft war toxisch: Ich entging nur haarscharf einem Burnout. Meine inneren Dialoge aus dieser Zeit kannst du dir so vorstellen:

„Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Ich sehne mich nur nach Ruhe.“
„Mir reicht’s immer nur für andere zu funktionieren.“

Übrigens: In Deutschland waren 2012 deutlich mehr Frauen ( 5,2%) von Burnout betroffen, als Männer (3,3%): Quelle: de.statista.com

Was verhindert die Verbindung zur weiblichen Kraft?

Ein Aspekt ist, dass den meisten uns an Role models fehlen. Ich jedenfalls, hatte ich keine weiblichen Vorbilder, die gelebte weibliche Kraft verkörperten.

Das ist keine Kritik an den Frauen in meiner Familie. Die Generation meiner Urgroßmütter wuchs in einer Welt auf, die von Krieg und Entbehrung gezeichnet war. Zwei Weltkriege hinterließen tiefe Narben – sichtbare und unsichtbare.

Sie hatten keine andere Wahl, als ihren zu Mann stehen. Sie arbeiteten hat, oft bis zur Erschöpfung. Das Überleben ihrer Kinder hing am seidenen Faden und die Angst war allgegenwärtig.  Für Zärtlichkeiten, Sanftheit oder gar für die eigene weibliche Kraft gab es da keinen Platz

Und diese Traumata wurden – unbewusst – an die nächsten Generationen weiter gegeben. Viele davon stecken uns noch heute in den Knochen.

Kommen wir wieder zurück zur weiblichen Kraft. Um das unterschiedliche Wesen der weiblichen und männlichen Kräfte zu verstehen, brauchte ich eine Brücke. Die fand ich im Yin-Yang Symbol und der Auseinandersetzung mit den Strömungen des asiatischen Philosophen.

Yin weibliche Kraft I Yang männliche Kraft

Im Yin & Yang Symbol vereinen sich die männliche und weibliche Kraft.

Es stammt vermutlich aus dem Daoismus und zeigt, dass alles in der Welt zwei Seiten hat, die sich ergänzen.

In unserer polaren Welt haben alle Kräfte auch Gegenkräfte – sie ergänzen einander und stellen jeweils das Ende eines Kontinuums.

Die Dynamik des Lebens entsteht aus der Bewegung zwischen den Polen, ein Prozess, der sich in allem widerspiegelt. Anschauliche Beispiele finden wir im Wechsel von Ein- und Ausatmen sowie im Rhythmus von Tag und Nacht.

In Seminaren erkunden wir die beiden Pole in verdeckten Aufstellungen und erspüren ihre Qualitäten. Es ist beeindruckten, wie spürbar die Unterschiede zwischen weiblicher und männlicher Energie sind.

Das YIN, das weibliche Prinzip: Die Qualitäten des weiblichen Pols.

Weich, langsam, zyklisch, intuitiv, empfangend – das Dunkle und die Ausrichtung nach innen.

In der chinesischen Lehre der fünf Elemente sind dem Yin die Elemente Wasser und Erde zugeordnet. Der Mond wird dabei häufig mit dem weiblichen, empfangenden Prinzip in Verbindung gebracht.

Das YANG, das männliche Prinzip: Die Eigenschaften des männlichen Pols.

Hart, schnell, linear, rational, gebend – das Helle und die Ausrichtung nach außen.

Dem Yang entsprechen die Elemente Feuer und Holz. Die Sonne steht als Symbol für das gebende, männliche Prinzip.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal betonen: In jedem Menschen sind beide Qualitäten vorhanden, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Sowohl Frauen als auch Männer tragen weibliche und männliche Anteile in sich.

Frauen haben von Natur aus stärkere Yin-Aspekte, während Männer eher von Yang geprägt sind. Doch in jedem einzelnen Menschen sind diese Anteile ganz individuell angelegt.

Was brauchen Frauen, um ihre weibliche Kraft zu stärken und Burnout zu vermeiden?

Der erste Schritt ist, das Bewusstsein für die aktuelle Situation zu schärfen. Denn nur, wenn wir uns der Tatsachen bewusst sind, können wir etwas verändern. Darum wollen wir zunächst herausfinden, welche Faktoren die weibliche Kraft schwächen und so das Risiko für Burnout erhöhen.

Ein wichtiger Faktor ist mangelnde Wertschätzung!

Es steht außer Frage: Leistungen, die von Frauen erbracht werden, erhalten weniger Anerkennung – und das auf allen Ebenen: monetär, persönlich und kollektiv.

Denken wir nur an die unbezahlte Care-Arbeit, wie die Versorgung von Kindern und die Pflege von älteren und kranken Menschen – Aufgaben, die überwiegend von Frauen übernommen werden. Der Umfang dieser unbezahlten Leistungen ist enorm, doch das Bewusstsein dafür ist gering.

Was nichts kostet, ist leider oft nichts wert – oder etwa doch?

Frauen meistern die Doppelbelastung von Familie und Beruf. Es ist ein Balanceakt, der an die Grenzen der Belastbarkeit geht und auf Dauer zu Erschöpfung führen kann. Auch wenn Studien das bestätigen, verändert sich wenig daran.

Viele Frauen scheuen sich, ihren Einsatz zu reduzieren und sich mehr um sich selbst zu kümmern. Sie fürchten, dass andere – insbesondere die Schwächeren – darunter leiden könnten. Doch genau diese Haltung erhöht das Risiko für Burnout.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass es für Frauen im schwer ist, es „richtig“ zu machen?

Egal, wo Frauen wirken: Immer passt etwas nicht. Frauen werden ständig beurteilt und je nachdem, wie es gerade passt, in eine Schublade gesteckt. Entweder sind Frauen

  • zu schön oder zu wenig attraktiv,
  • zu dünn oder zu dick,
  • zu sexy oder zu bieder,
  • zu klug oder zu dumm.

Die Klischees kennen kein Ende – je nachdem, wem sie gerade nützen.

Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass …

  • ganze Wirtschaftszweige davon profitieren, dass sich Frauen falsch fühlen.
  • die Lebensmittelindustrie davon profitiert, wenn Frauen ihre Kinder nicht stillen können.
  • die Schönheitsindustrie an einem niedrigen Selbstwert von Frauen verdient.

Frauen, die mit sich selbst zufrieden sind und mit ihrer weiblichen Kraft in Verbindung stehen, lassen sich von diesen Manipulationen kaum noch beeinflussen.

Die abgespaltene weibliche Kraft ist ein Symptom der patriarchalen Gesellschaft:

Die patriarchal-hierarchischen Strukturen dominieren alle Bereiche des Lebens: Politik, Forschung sowie das Bildungs- und Gesundheitswesen.

Obwohl viele Menschen in dem System leiden, erkennen sie die Ursache nicht. Frauen erleben insgesamt mehr Druck als Männer, weil der Fokus auf „höher, schneller, weiter“ dem weiblichen Prinzip widerspricht.

In Summe ist es ein toxischer Cocktail, der die weibliche Kraft schwächt. Aber: Die patriarchale Gesellschaftsstruktur schadet allen, auch den Männern.

Stärken wir die weibliche Kraft, unterbrechen wir destruktive Dynamiken.

Den schmerzlichen Tatsachen ins Auge zu blicken, ist bereits der erste Schritt, um das Blatt zu wenden. Vielleicht ist es deshalb auch der schwerste. Um die destruktive Spirale zu unterbrechen, können wir nur unsere eigenen Handlungsmuster ändern.

In Seminaren werde ich von den Frauen oft gefragt: „Warum muss ich mich ändern, wenn doch...“

Meine Antworten sind immer gleich:

„Wer die Macht hat, gibt sie kaum freiwillig ab.“
„Jene, die keinen Leidensdruck haben, sehen keinen Grund zur Veränderung.“
„Sobald sich ein Element im System verändert, ändert sich das gesamte System.“

Einer der wertvollsten Aspekte geschützter Räume für Frauen ist der offene Austausch. In Seminaren berührt es mich immer wieder, wie erleichtert Frauen sind, wenn sie spüren: Ich bin nicht allein. Der Druck fällt ab, und an seiner Stelle entsteht Verbundenheit und neue Leichtigkeit.

Fakt ist: Je mehr Frauen in ihre Kraft kommen, desto stärker wird das kollektive Feld der weiblichen Kraft. So bereiten wir einen gesünderen Boden für die nächsten Generationen.

weibliche kraft I female support

Nun kommen wir zum praktischen Teil: die angekündigten Tipps! 

Bitte betrachte sie als Angebote für dich. Betrachte sie als Buffet, aus dem du wählen kannst. Nimm dir das mit, was für dich gut passt. Beginne mit dem, was du leicht umsetzen kannst.

Möchtest du deinem Leben eine neue Ausrichtung geben, reicht es nicht, einfach weiterzumachen wie bisher. Starte mit dem, was dir leichtfällt, und integriere es regelmäßig in deinen Alltag.

Diese 5 Tipps für deine weibliche Kraft, helfen dir – wenn du sie regelmäßig praktizierst – dich vor einem Burnout zu bewahren.

 

Reduziere Reize von Außen:

Besonders jene, die dich Energie kosten. Wir sind es so gewohnt, ständig mit Sound, Bildern, Videos und Nachrichten berieselt zu werden, dass wir kaum ruhige Minuten erleben. Überlege: Was raubt mir Energie? Was gibt mir Energie? Nimm dir Zeit, zu fühlen, was dir guttut. Dafür reichen kleine Zeitfenster. Wähle dann bewusst Orte, Menschen und Tätigkeiten, die dich nähren.

  Nimm Auszeiten von der Leistungsgesellschaft:

Ich weiß, das klingt erst einmal unrealistisch. Doch es funktioniert, wenn du in kleinen Schritten beginnst: Baue regelmäßig kurze Pausen in deinen Alltag ein. Du denkst, das geht nicht? Werde kreativ! Schon kurzes Innehalten und tiefes Durchatmen entfaltet seine Wirkung.

Eine einfache Möglichkeit: Nimm dir etwas mehr Zeit beim Duschen und stelle dir vor, wie das Wasser allen Stress von dir abspült. Oder mache aus dem Eincremen ein kleines Selbstfürsorge-Ritual. Lege Musik auf, die du liebst, und sei beim Eincremen nicht nur schnell, sondern liebevoll, sanft, zärtlich – so wird Körperpflege zu einem kleinen Me-Time-Fest.

 Verbinde dich mit den natürlichen Zyklen:

Wir Frauen sind mit unserem zyklischen Körper eng an die natürlichen Rhythmen angebunden. Jede Jahreszeit, jeder Mondzyklus trägt – wie unser Körper – eine eigene Energie. Nutze sie für dich.

Der Herbst hilft beim Loslassen, der Winter lädt zur Innenschau ein, und im Frühling ist es Zeit, Visionen ins Außen zu bringen.

Schwinge mit den natürlichen Zyklen: Sie verbinden dich mit deinen weiblich-zyklischen Wurzeln. Beginne gleich heute damit und abonniere meinen Moon-Letter. Er erscheint zu Neu-, Voll- und Halbmond und liefert dir kostenlos und regelmäßig Inspiration für deinen weiblichen Weg zum Erfolg.

 Trage Kleidung, in der du dich weiblich fühlst:

In deinem Kleiderschrank findest du bestimmt Teile und Farben, in denen du dich weiblicher fühlst als mit anderen. Trage diese. Immer öfter und sortiere mit der Zeit alles aus, in dem du dich unwohl fühlst. Wähle Materialien, die sich gut anfühlen und deiner Haut schmeicheln. Vermeide Kunstfaser.

Trage lange, weite schwingende Röcke, die beim Gehen deine Beine umspielen. Beobachte, wie du dich darin fühlst. Du meinst, so magst du nicht hinausgehen? Dann tue es zu Hause, ganz für dich.

Erde dich wann immer du kannst:

Nicht umsonst nennen wir unseren Planeten Mutter Erde. Sie ist die Basis unserer Existenz. Gehe regelmäßig in die Natur, in Kontakt mit Mutter Erde.

Ziehe deine Schuhe aus! Gehe mit nackten Füßen durch die Wiese, sammle Blumen und Kräuter, verarbeite sie oder schmücke mit ihnen deinen Wohnraum.

 Gestalte dir einen Kraftplatz der Weiblichkeit:

Finde in deinem Wohnraum einen Ort, den du explizit der Weiblichkeit widmest. Das geht, auch, wenn du nur wenig Platz hast. Wenn du keinen Platzt findest, kann das symbolisch für einen Hinweis stehen. Vielleicht will es dir sagen: „Gib deiner Weiblichkeit Raum“.

Hast du einen Platz gefunden – es kann einen Bilderrahmen sein, den du mit Symbolen für die weibliche Kraft befüllst. Schmückte den Ort mit Dingen, die für dich symbolisch für die weibliche Kraft stehen. Lass deiner Kreativität freien Lauf.

Die schöpferische Seite der weiblichen Kraft – ein Mysterium?

Ja, die weibliche Kraft wird nicht ohne Grund als mystisch und rätselhaft beschrieben. Mit dem Verstand allein lässt sie sich nicht erfassen – doch wenn du mit ihr verbunden bist, spürst du ihre Magie.

Ihr Sitz im Körper ist die Gebärmutter – das wohl weiblichste aller Organe. Vielleicht hast du ihr bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt oder nur dann, wenn sie geschmerzt hat. Doch sie ist die Heimat der weiblichen Schöpferkraft!

Selbst in unserer aufgeklärten Zeit bleibt es in vielerlei Hinsicht ein Mysterium, wie Leben wirklich entsteht. In der Dunkelheit unserer Bäuche geschehen wunderbare Dinge, die selbst modernste Wissenschaft nur bedingt erklären kann.

Schöpferischer Ausdruck verbindet Frauen mit ihrer Kraft.

Ob Malen, Tanzen, Musizieren, Schreiben, Dekorieren, Gärtnern oder Kochen – in jedem kreativen Akt bekommt etwas aus deinem Inneren eine sichtbare Form im Außen.

Diese Verbindung zu deiner weiblichen Kraft macht dich gelassener, lebendiger und hilft dir, deine Grenzen klarer zu setzen. Sie bewahrt dich davor, dich im Außen zu verlieren und stärkt die Kunst, mit deiner Energie achtsam zu haushalten.

Doch erwarte nicht, dass es von heute auf morgen geschieht – zu lange musste sich diese Kraft im Verborgenen halten. Sie wiederzuentdecken ist ein Prozess. Ein lohnender Weg zurück zu dir selbst.

Female-Embodiment-Übung: Spüre deine weibliche Kraft im Körper!

Diese Übung lässt ganz leicht im Alltag integrieren, benötigt kaum extra Zeit und du stärkst deine weibliche Kraft. Du kannst sie beispielsweise während der Hausarbeit praktizieren.

Im Fokus dieser Übung liegt dein Becken, der Ort in deinem Körper, wo sich das Zentrum deiner Weiblichkeit befindet. Leg dir dazu Musik deiner Wahl auf und los geht’s.

  • Stelle dich Schulterbreit hin und gehe leicht und locker die Knie. Lenke deine Aufmerksamkeit auf dein Becken. Lasse auch deinen Atem in dein weibliches Zentrum fließen.
    Dann bewege dein Becken sanft von links nach rechts. Wechsle nach ein paar Mal die Richtung.
  • Mit der Zeit, wenn es sich für dich richtig anfühlt, lasse es kreisen und in Achterschleifen schwingen. 
  • Spiele dich mit dem Tempo, variiere es und spüre, was dir am angenehmsten ist. Spür gut nach, was sich für dich richtig anfühlt.
  • Schließe kurz deine Augen und lausche in deinen Körper hinein. Atme tief zu dem Ort hin, an dem weiblichen Organe beheimatet sind. Denke daran, welch wunderbare Kraft darin wohnt: Die Kraft, Leben zu schenken. Auch wenn bei dir die Organe entnommene wurden  – energetisch ist es immer noch der Ort deiner weiblichen Schöpferkraft.

Wenn dir Übung gefällt, dann baue sie regelmäßig in deinen Alltag ein. Sie entfaltet ihre Kraft durch der Wiederholung.

Frauen in ihrer weiblichen Kraft bringen die Balance in die Gesellschaft.

Nehmen wir nur ein Beispiel heraus – das Wertepaar schnell und langsam:

Würden wir mehr nach dem weiblichen Prinzip der Langsamkeit leben, könnte das unser Leben entschleunigen und ins Gleichgewicht bringen.

Würde Langsamkeit mehr Wertschätzung erfahren, wäre das ein Segen für die Gesundheit aller – denn ein dauerhaft hoher Stresspegel ist ein wesentlicher Faktor vieler Zivilisationskrankheiten.

Eine allein kann wenig bewirken. Doch wenn wir uns zusammenschließen und gemeinsam an einem Strang ziehen, entfalten wir eine enorme Kraft. Wie gut, dass sich immer mehr Frauen in Kreisen zusammen finden, um sich gegenseitig zu unterstützen.

Die gebündelte Kraft der Weiblichkeit eröffnet ein ungeahntes Potenzial.

Weich sein ist eine weitere Facette der weiblichen Kraft!

Die weiblichen Aspekte bewusst zu betonen und ihnen Raum zu geben, bedeutet auch, unseren weichen Anteil zuzulassen. Dann können wir auch uns selbst mit Freundlichkeit und Nachsicht begegnen.

Spür mal in das Wort hinein: WEICH.

Schreibe es. Fühle es. Lass dich von seiner Energie mitnehmen.

Es gibt Zeiten, da ist es notwendig, hart zu sein – im Sinne von standfest und beharrlich. Doch dauerhaft in dieser Haltung zu verharren, lässt uns verkrampfen und wir verliefen unsere natürliche Flexibilität.

Bevor wir den Kreis schließen, möchte ich dich noch zu einer letzten Überlegung anregen, die das gesamte Thema der weiblichen Kraft abrundet:

Passivität und Empathie als weibliche Prinzipien

Was löst es in dir aus, wenn du hörst: „Erlaube es dir, passiv zu sein“? Kommt sofort Widerstand?

Passivität wird in unserer Gesellschaft oft negativ bewertet, doch vielleicht ist es an der Zeit, sie in einem anderen Licht zu sehen.

Stell dir eine Schale vor, in die Reis hineinrieselt. Die Schale ist der passive Part, der Reis der aktive. Wie im Dao beschrieben: Jede Kraft hat ihre Gegenkraft.

Passiv zu sein bedeutet nicht, sich einfach treiben zu lassen.

Es bedeutet, empfänglich zu sein, die Haltung eines Beobachters einzunehmen – rezeptiv und wahrnehmend.

Empathie hingegen wird mittlerweile in vielen Kreisen als positive Kraft anerkannt. Sie ist ein grundlegendes Element unserer Verbundenheit und des Lebens selbst.

Ohne Empathie gäbe es keine echte Nähe, keine tiefen Beziehungen. Niemand möchte diese Welt ohne empathische Begleitung betreten oder verlassen.

Wenn dich meine Gedanken inspiriert haben, lasse mir doch gerne einen Kommentar da – ich freue mich über deine Gedanken!